Über Seelengeschwisterschaft und perfide Selbstsabotage

Die Kraft liegt in der unbestechlichen, inneren Klarheit.

Meine lieben Schwestern, …

… sie lehren mich so viel in meinem Leben und meist ohne, dass sie dies beabsichtigen. Heute zum Beispiel lehrt mich eine von beiden, wie eng verbunden wir in unserer Schwesternschaft eigentlich sind. Über unser weltliches Schwesternsein hinaus, das auch von unschönen Emotionen und turbulenten Findungsprozessen geprägt ist, erkenne ich heute, dass wir alle drei Schwestern auf ganz anderer Ebene und in ganz anderen Dimensionen eine Seelenschwesternschaft teilen, die einen tiefen gemeinsamen Nenner hat.

Wir teilen im wahrsten Sinne des Wortes die gleiche Heimat, den gleichen Ursprung und damit verbunden dieselbe Sehnsucht in diesem Leben: In tiefer Verbindung zu sein mit dem Leben – mit dem vor dem Schleier UND gleichermassen mit dem hinter dem Schleier. Und so dienen wir alle drei diesem starken inneren Ruf auf unterschiedliche Weise und auf unterschiedlichen Wegen.

Wie oft verkennen wir, dass die Nächsten wirklich die nächsten Menschen in unserem Leben sind? Wie oft streiten wir mit unseren Brüdern und Schwestern und wie oft gar bekämpfen wir sie …? Wie oft lehren sie uns und wie oft sind wir scheinbar blind für ihre Botschaften …?

So erzählt mir die eine Schwester von ihrem Wunsch, eine bestimmte Weiterbildung machen zu wollen. Und während des Erzählens wurde mir klar: Hey, Schwester, das trägst Du alles doch bereits in Dir – Du BIST das schon!

Sie hat es in diesem Moment nicht erkannt. Allerdings weiss ich mit absoluter Sicherheit, dass sie sich dessen in anderen Bewusstseinszuständen völlig klar ist.

Gleichzeitig erkannte ich den Spiegel, den sie mir hinhielt und an den ich mich sehr wohl gut erinnern kann …

Wie oft haben wir den Eindruck, wir müssten noch dies und jenes lernen, bevor wir dann wirklich ganz sind, bevor wir dann wirklich glücklich sind, oder ein vermeintliches Ziel erreicht haben. Doch gibt es überhaupt etwas zu lernen oder geht es viel mehr darum, uns einfach wieder zu erinnern wer wir in unserer Ganzheit bereits sind und immer waren…?

Beginnen wir den Selbstsaboteur in uns zu entlarven und zu benennen, verliert er an Eigendynamik und Kraft. Gemeint ist der Teil in uns, der uns glauben macht, uns noch ein bisschen mehr anstrengen zu müssen, besser und weiser zu sein, zielstrebiger und gefälligst bis zum `geht nicht mehr` durchzuhalten auf diesem niemals endenden Irrweg…!

Folgende Fragen können uns helfen, dem Saboteur auf die Spur zu kommen:

  • Was ist die treibende Kraft hinter einer Absicht oder einem Vorhaben?
  • Wie fühlt sie sich an? Erkennen wir sie?
  • Ist es ein Gefühl des Mangels, des noch nicht richtig oder ganz Seins, welches mich antreibt?
  • Könnte es sein, dass dieser innere Ruf, diese Sehnsucht, der nachgegangen werden muss, aus welchen noch unbekannten Gründen auch immer, die liebevollste und blumigste Stimme des Saboteurs ist?
  • Möchte ich eine Fertigkeit lernen, worin mir jemand behilflich sein kann, weil er scheinbar mehr Erfahrung darin hat als ich oder ist es ein weiterer und niemals abzuschliessender Versuch wie ein Esel der Karotte hinterher zu rennen? 

Kann uns jemand wirklich etwas lehren oder ist es im Grunde mehr ein Erwecken einer bereits angelegten Erfahrung, die in uns als Erinnerung wieder aufzusteigen vermag…?

Selbstverständlich sind wir Menschen genau deswegen füreinander da, um uns wieder zu erinnern, sei es in einem Kurs, einem Seminar, einer Weiterbildung oder in einer scheinbar unbedeutenden, alltäglichen Begegnung. 

Das Unterscheidungsvermögen und die Kraft liegen in der unbestechlichen, inneren Klarheit.

Bleiben wir offenen Herzens für die geschenkten Stubser, die sanft angetippten Erinnerungen, den Ruf der Sehnsucht in uns….

… und folgen der Freude ❤️


Corinne Faenzi

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