Was ist die höchst bindende Emotion?
Romantiker mögen jetzt blitzschnell erwidern: Natürlich die Liebe.
Gehen wir von der reinen, wirklichen Liebe aus, kann dem bedingt zugestimmt werden. Da sie tatsächlich ein unbeschreibliches Band erschafft, gleichermassen jedoch das Tor zur Freiheit öffnet.
Anders verhält es sich mit der egozentrischen Liebe, die aus dem Bedürfnis von Anhaftung, Abhängigkeit, Sucht und dem `Nicht-alleine-sein-wollen-oder-können` entsteht. Das allerdings ist eine oft missinterpretierte Verwechselung mit der ursprünglichen Kraft der Liebe.
Wird Liebe im ganzheitlichen Sinn erfahren, wird klar, dass Liebe gleichermassen bindet wie sie auch vollkommen befreit. Wirkliche Liebe lässt los, anstatt anzuhaften, schenkt, anstatt zu fordern, öffnet den Raum, anstatt ihn zu schliessen.
Also, von der vielgepriesenen Liebe ist hier nicht die Rede…
Die Rede ist hier von einer höchst und rein bindenden Emotion:
Das Gefühl der Schuld.
Die Gemeinsamkeit finanzieller, religiöser, gesellschaftlicher, individueller Aspekte der Schuldthematik können wir in allen Lebensbereichen wiederfinden.
Jeder so genannte Staat hat ein bestimmtes Schuldenniveau, das so und so hoch ist. Verteilt auf die Gesamtbevölkerung entspricht das einer bestimmten Menge Geld pro Einwohner. Das bedeutet, kaum hat Fritzchen den ersten Atemzug gemacht wird ihm über seine, durch die Geburtsurkunde entstandene Person, die entsprechende Schuldenlast aufgebürdet.
Mit der Volljährigkeit staunt dann Fritzchen nicht schlecht, wird er plötzlich besteuert und als volljährige, damit rechts- und geschäftsfähige Person behandelt. Jahre später geht Fritzchen zur Bank, da er sich ein schönes Häuschen für seine Familie erwerben möchte und lässt sich für Geld, das aus dem Nichts entstanden ist – also NICHTS war, ist und immer sein wird – eine Schuld in Form von Schuldzinsen aufbürden. Dafür muss er sich ein ganzes Leben lang abschuften und hat die Ketten der Schuld allgegenwärtig um seinen zarten Hals gehängt.
Alle grossen Weltreligionen haben eines gemeinsam: Das Konzept der Schuld.
Im Christentum wird jeder Mensch als Schuldiger geboren, ist Jesus am Kreuz für unsere Schulden gestorben und mit den zehn Geboten scheitern wir spätestens beim fünften: Du sollst nicht töten!
Jeder Mensch tötet tagtäglich, damit er leben kann, selbst der Veganer…
Im Buddhismus und Hinduismus ist es die karmische Schuld, die im Grunde niemals abgearbeitet werden kann und mehr einem Perpetuum Mobile gleicht, das ewig schwingt.
Wer glaubt über die Religionen erhaben zu sein und atheistisch veranlagt ist, sich beispielsweise eher den Positiv-Denkern zugehörig fühlt, ist im übrigen selbst schuld für sein Versagen, weil er seine Affirmationen nicht konkret und häufig genug rezitiert oder ganz einfach sein Leben nicht im Griff hat.
Im gesellschaftlichen Kontext sollen wir die Schuld am Klimawandel tragen und vor gar noch nicht so langer Zeit wurde uns die Schuld auferlegt, den Nächsten zu Grabe zu tragen, würden wir nicht dies und jenes machen.
Ganzen Bevölkerungsgruppen wird eine jahrzehntealte, politische Schuld auferlegt und Schuld sollten wir für das Laub, das von den Bäumen in unserem Garten zum Nachbarn weht, tragen.
Im individuellen Bereich weiss wohl ein jeder, wie tiefgreifend und langwährend Schuldgefühle sein können. Insgeheim ist uns klar: Das Täterbewusstsein (Schuldbewusstsein) ist noch viel stärker, hartnäckiger und bindender als das Opferbewusstsein. Und genau das wird an jeder Ecke und mit allen Mitteln kräftig befeuert.
Hier geht es nicht darum, Schuld zu leugnen. Natürlich können wir uns eine Schuld aufbürden, tragen karmische und oft durch Generationen weiter auferlegte Komponenten in uns, die uns plagen und wir, durch unser unbewusstes Verhalten, auch weitergeben können an die nächste Generation oder den nächsten Menschen.
Es geht hier um die Sensibilisierung des `KONZEPTES SCHULD`, das wir in allen Bereichen dieser Welt und unseres Lebens entdecken können.
Warum wohl ist die Schuld allgegenwärtig und wird pausenlos befeuert und in uns getriggert?
Weil Schuldgefühle uns lähmen, im Sinne von besser nichts machen, als sich schuldig machen.
Weil Schuldgefühle uns durch die Lähmung gefügig machen.
Weil Schuldgefühle uns durch ein inneres Sich-ergeben steuerbar machen.
Weil Schuldgefühle uns maximal von uns selbst trennen – von unserem Zentrum, unserer Mitte.
Das ultimative Steuerungswerkzeug, sei es finanziell, religiös, rechtlich, geschichtlich, gesellschaftlich, individuell, ist, ein Dauerzustand des Schuldbewusstseins aufrechtzuerhalten.
Der Ausweg daraus ist gleichermassen einfach wie SINNvoll:
Die Rückkehr zu uns selbst. In Schritten. Durch Abdeckung der maroden und auferlegten Schichten über unserer Urkraft in uns, unserer Essenz. Durch Präsenz für unseren Kern, für unser Zentrum.
Ein Weg dorthin ebnet unser Seminar «Das Zentrum der Kraft».
Corinne Faenzi
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Hier kannst Du unseren Flyer für das Seminar herunterladen

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