Drei Stufen des Eigen-Sinns

„Widerstand kann nie zielführend sein.“

In unserem Leben erfahren wir immer wieder, dass einiges nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, was sich nicht richtig und gut anfühlt, und durchlaufen einen Erkenntnisprozess, der genau betrachtet unsere Richtung angibt. Oft geschieht es allerdings, dass wir in einer bestimmten «Phase» der Erkenntnis steckenbleiben und so den Lauf der Dinge und vor allem unsere Entwicklung bremsen oder gar unterbrechen. So finden wir uns häufig in einem nie enden wollenden Kreislauf wieder, anstelle vorwärtszugehen. 

Dieser Mechanismus zeigt sich in der kleinsten Einheit, in uns, wie auch in grösseren Strukturen, beispielsweise im so genannten «Widerstand», bei den Menschen, die in den letzten Jahren sich gefunden und festgestellt haben, dass sie in den aktuellen Entwicklungen einen gemeinsamen Nenner in ihrer «Weltanschauung» haben.

Betrachten wir die drei Phasen der Erkenntnis doch einmal genauer:

1. In Phase eins erkennen wir, dass etwas nicht stimmt, sich nicht richtig und gut anfühlt, in eine «falsche» Richtung läuft.

2. In Phase zwei re-agiert «etwas» in uns auf dieses Empfinden von Phase eins. Angst, Bedrängnis und Schmerz sind die häufigsten Kameraden bei dieser haargenauen Entdeckungsreise.

Um diese in uns allen angelegten Kollegen tunlichst zu vermeiden, kennen wir aus der Reflex-Reaktion keine andere Möglichkeit, als entweder vor ihnen zu flüchten, gegen sie anzukämpfen, zu erstarren oder uns anzupassen. In dieser Einfachheit entsteht der mantraartig propagierte «Widerstand». Im «Widerstand» zu sein ist salonfähig, ist in der alternativen Szene ein Muss, sonst bist Du ja nicht wirklich dabei, bist gar ein Mitläufer oder feiger Kuscher. Könnte es denn sein, das dieser Begriff genauso absichtlich und willentlich konstruiert und verbreitet wurde wie der des «Verschwörungstheoretikers»?

In Phase zwei befinden wir uns unweigerlich im Hamsterrad, weil wir ständig in der Empfindung – Reaktionsspule laufen und uns im wahrsten Sinne des Wortes im Kreis herumdrehen.

3. In Phase drei machen wir etwas ganz einfaches und zugleich scheint es das Schwierigste überhaupt zu sein. Schein und Sein…

Hier vermögen wir die Angst, die Bedrängnis, den Schmerz einfach mal so sein zu lassen, wie sie sind. Wir gewähren ihnen ihre Daseinsberechtigung und ihre Existenz, lassen sie zu, empfinden sie, gehen aufrecht durch sie hindurch und vermögen trotz ihrer Anwesenheit hier zu bleiben, nicht davonzurennen, in unserem Sein zu bleiben.

Durchlaufen wir diesen Prozess öffnet sich eine neue Sicht der Dinge und wir vermögen einerseits zu unterscheiden, was sich denn richtig und gut anfühlt, was in uns verborgen ist und zum Vorschein kommen will, wofür wir hier sind und sich lohnt zu leben, zu sein und andererseits ins Tun zu kommen. So lenken wir unseren Fokus auf das für uns «Richtige, Wahrhaftige, Schöne und Gute, Sinnvolle», nähren und stärken es dadurch, so dass es sich auf dieser Erde ausbreiten möge. Wir kommen so automatisch ins freudvolle Handeln und tragen zur Gesundung aller bei.

Was tust Du jeden Tag für Dein « das Richtige, Wahrhaftige, Schöne und Gute, Sinnvolle» in Deinem Leben?

Corinne Faenzi

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