Geld und DU – heiss, heisser, am heissesten!

Eine existenzielle Not mit ungeahnter Sprengkraft

Krieg, Flucht, Naturkatastrophen, schwere Krankheit, Schicksalsschlag, existenzielle Not. Keiner weiss mit absoluter Sicherheit, was das Leben alles für Lern- und Wachstumsprozesse für uns bereit hält. Nur eines ist gewiss: Jeden kann es treffen. Auch wenn Dich Dein Leben nicht über Deine Meinung und Befindlichkeit darüber fragt… 😉

So stecken auch wir seit mehr als zwei Monaten in einer völlig neuen Situation, im engsten Kreis täglich konfrontiert mit Leben und Tod. Wer ein waches Auge für sich selbst hat, vermag die Phase des Schreckes so kurz wie nur möglich zu halten, sich einen Überblick zu verschaffen und bedacht und ohne wild herumzufuchteln, in die Handlung zu gehen. So haben wir im Oktober dieses Jahres dem Spendenaufruf für den Libanon Atem eingehaucht. Mit dem neu zum Leben erweckten Projekt ging es dann Schlag auf Schlag um ein grosses, höchst interessantes Thema, das uns alle etwas angeht.

So vermag einen eine existenzielle Not, blitzartig auf glitschigstes Glatteis zu befördern. Denn, eben, es geht da ääähhhhm, Du weisst ja… ehm…um das Thema, worüber «man» nicht gerne spricht. Naja, das Thema eben … das mit dem kurzen Vornamen … beginnend mit T und endend mit U…

Ich bin da ganz anderer Meinung als «man», nehme Schlitterpartien gerne an und stelle das Thema mit dem kurzen Vornamen „TABU“ freudvoll in den Vordergrund:

GELD – das richtig heisse Ding! 

So sind uns in den vergangenen Monaten eine derart grosse Vielzahl an Meinungen, Reaktionen, Ängste, Zusprüche, Mitgefühl, Hinwendungen, zutiefst berührende Begegnungen, ganz subtile, finanzielle Zuwendungen, eiskalte, knallharte Ablehnungen und auch sehr, sehr, SEHR viel Ignoranz begegnet. Ein prächtiger, farbenfroher Blumenstrauss des Lebens. Und nach und nach stellte sich das Bewusstsein dafür ein, zu erkennen, dass es mit dieser ganzen Aktion gleichzeitig um etwas völlig anderes geht, als um die Absicht, jemanden in einer fast ausweglosen Situation darin zu unterstützen, am Leben zu bleiben. Da ging es plötzlich genauso um 

GELD UND DU! 
Heiss, heisser, am heissesten!

Wohl kein anderes Thema zeigt so blitzschnell und präzise, wie die Innenausstattung eines Menschen beschaffen ist. Mangel oder Fülle? Festkrallen oder loslassen? Anspannung oder Entspannung? Enge oder Weite? Ignoranz oder Berührbarkeit? Angst oder Liebe?

Wohl über kein anderes Thema kommen wir so rasant zu den darunterliegenden Themen wie Selbstwahrnehmung, Wert, Selbstwert.

Und wohl über kein anderes Thema kommen wir so rasch und zielgerichtet zu dem zu Grunde liegenden Thema des existenziellen Traumas, welches die tief liegenden Bindungsstörungen mit uns selbst und den Mitmenschen zu Tage befördert, die unseren Selbstwert und unsere Wertvorstellungen formen, die uns wiederum Mangel oder Fülle usw. erfahren lassen.

Darin liegt keine Bewertung über richtig oder falsch, sondern bietet es eine Möglichkeit der Bestandesaufnahme eines inneren Ist-Zustandes. Eine Möglichkeit, sich selbst in gnadenloser Ehrlichkeit zu begegnen.

Eine berührende Frage eines Mannes steigt von Zeit zu Zeit in mir auf, die lautet:

Wieso muss es eigentlich ein Geben und Nehmen sein? Kann es denn nicht ein Geben und Geben sein?

Geben macht Freude. Es ist hier explizit nicht die Rede von blindem Verschenken ohne Selbstbewusstsein und Bewusstseins für den eigenen Wert oder gar von Selbstaufopferung. Erst die Erkenntnis über den eigenen Wert, fördert inneren und auch äusseren Reichtum. Das freudvolle, bedingungslose Geben kann ihn noch vermehren. Wie befreiend es ist, nicht festkrallen zu müssen, im Fluss zu sein, in Bewegung zu bleiben.

Das Leben ist Bewegung, Entwicklung, stetiger Fluss.

Lässt Du Dich von Deinem Lebensfluss mittragen oder staust Du ihn?

Corinne Faenzi

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