Warum Dir niemand sagen kann, wer Du bist.

Gedanken und Emotionen

«Steig ab vom Thron der `Erleuchtung`.»

Wie oft schon haben wir von `Weisheitslehrern`, `Gurus` oder sonstigen `Hellerleuchteten` gehört oder gelesen, dass wir weder unsere Gedanken, noch unsere Emotionen SIND… 

Bestimmt sind Dir in Deinem Leben diese Worte auch schon unzählige Male begegnet.

Selbstverständlich ist das so und kann dieser Tatsache vollkommen zugestimmt werden. Allerdings beinhaltet sie nur eine Seite der Medaille, der anderen werden wir uns später ganz genau widmen.

Die allermeisten Gedanken formen sich aus unseren Prägungen und Erfahrungen, unserer Sozialisation und der darauf aufbauenden, erworbenen Weltanschauung. Manchmal jedoch, wenn wir innerlich ganz still sind, erreichen uns auch Gedanken aus ganz anderen Quellen. Gewiss, wir sind tatsächlich nicht unsere Gedanken, aus denen, meist völlig unbewusst, vielfältige Emotionen entstehen – sie entstehen in uns oder erreichen uns aber wir sind sie nicht. Genau so, wie wir nicht unser Körper sind, sondern einen Körper haben. Der ist auch sehr dankbar, wenn wir ihn gut pflegen und achten. Genau so wenig sind wir unser Name, sondern haben wir einen Namen.

Nur warum, kaum sind wir um die Ecke mit unserer schlaumeierischen Erkenntnis, verhalten wir uns allermeist so, als wäre uns diese Tatsache etwas völlig Neues und Unbekanntes? Wir glauben zwar zu wissen, dass es so ist, verhalten uns aber in neandertalerischer (falls es denn überhaupt einmal Neandertaler gegeben hat…) Manier entgegengesetzt, wenn es dann zwischenmenschlich mal ein klitze klein wenig anspruchsvoller wird – und allermeist nicht erst dann. 

Und weil die Frage so wichtig ist, wird sie Dir hier nochmals in Dein Bewusstsein gerufen: 

Nur warum, kaum sind wir um die Ecke mit unserer schlaumeierischen Erkenntnis, verhalten wir uns allermeist so, als wäre uns diese Tatsache etwas völlig Neues und Unbekanntes?

Lege das Buch nun ruhig weg und erlaube Dir, Deine für Dich schlüssige Antwort, ein Gedanke in Dir, Dich finden zu lassen…

Wer nicht in sich selber IST und nicht mit sich selber verbunden ist, sich nicht im Kern kennt, hat nur die Möglichkeit, sich über den Verstand, das bedeutet über seine Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle, insgesamt nur über seine eigene Geschichte, zu e r f a s s e n und zu d e f i n i e r e n.

Wer in sich selbst IST und mit sich selbst verbunden ist, sich im Kern zumindest annähernd kennt, hat einen weiteren Referenzpunkt und dadurch die Möglichkeit, anhand einer pragmatischen Schulung im Unterscheidungsvermögen zwischen Verstand (Gedanken, Emotionen und Geschichte) und dem eigentlichen Sein zu differenzieren.

Es reicht nicht, zu wissen, was wir nicht sind. Wesentlich ist zu erfassen, wer wir sind. Genausowenig wie es nicht reicht, zu wissen, was wir nicht wollen. Wir sollten uns besser der Frage widmen, was für uns Sinn macht, zu wollen.

Durch jahrhundertelange Verstandesüberzüchtung mittels Schul-ver-bildung, `Wissen`schaft, durch Massenmanipulationen und im besonderen Mass durch die institutionalisierten Religionen, hat sich der moderne Mensch nach und nach derart weit weg von sich selber treiben lassen, dass die Distanz zwischen Schein und Sein nicht grösser sein könnte. Zur vermeintlichen Rettung der hilflos verirrten Seelen, wurden und werden durch die scheinbar gezielt irreführende Esoterik- und Spiri-Szene eine Unzahl an Philiosophien und Techniken angeboten, dass einem schwindlig wird und welche die Menschen in ihrem Elend nur noch tiefer sinken lassen, als ihnen Erkenntnis und Orientierung zu ermöglichen. Vergeblich versucht der Mensch mit Manifestationstechniken, Visualisierungsübungen, positivem Denken, rosaroten Schutzeiern und den gespannt lauschenden, unzähligen Coaches und Channeling-Medien seinem Dilemma zu entrinnen. Vor allem ist es wichtig immer brav mit der Ausrichtung ausschliesslich und nur nach `Oben` zu leben, weil die Erleuchtung ja da oben hockt und unten, wie übrigens in der christlichen Lehre auch, angeblich alles Schlechte und Böse sich versammelt und der Mensch dadurch vollends davon abgelenkt wird, sich mit der Erde zu verbinden und so für den bitter nötigen Halt und die tiefe Verwurzelung zu sorgen, damit er sich nicht in den Weiten des rosaglitzernden Feenstaub-Universums verliert. Ergänzt durch das Industriefutter, welches nie in fruchtbarem Boden verwurzelt oder mit ihm verbunden war und völlig abgeschottet von den Naturkräften und dem Leben hingezüchtet wird, werden uns auch da gekonnt die Kräfte der Erde, des Bodens entzogen. Was würden wir denn ohne diese mayestätische, unvorstellbar immensen Kraft tun…? Unsere Nahrung erwächst aus der Erde oder machen Dich Wolkenpartikel satt…? Wir kommen ja da oben ohne Hilfsmittel gar nicht hin. Wir sind untrennbar mit der Erde verbunden, ja, genau, mit dem da unten, wovor mit allen Mitteln abgelenkt wird. Gehörten wir in die Wolkenregion, hätten wir vermutlich Flügel und wären anders ausgestattet. Wieso werden wir in esoterischen Kreisen ständig von diesen Erdkräften abgelenkt und unser Fokus nach oben gelenkt…? Weil wir vielleicht in eine unvorstellbare und für gewisse Kreise unerwünschte Kraft kämen…? Weil wir dadurch nicht mehr steuerbar wären…? Weil wir dann endlich die Zaubersilben N E I N über die Lippen brächten…? Stell Dir einen Viertausender vor, mach Dir einmal diese majestätische Kraft bewusst, die er ausstrahlt, diese unbeschreibliche Erhabenheit, dieses `ich bin hier` und `ich rücke nicht von der Stelle`.

Das alles (und noch so vieles mehr – das aufzulisten ist jedoch nicht der Sinn dieser Niederschrift) können wir mit uns machen lassen oder wir ent-scheiden uns für den für uns stimmigen Weg und hören auch da auf zu jammern, sondern durchschauen nach und nach dieses gigantische und gut orchestrierte Ablenkungsmanöver und gebieten ihm durch eine klare, innere Ausrichtung, detailiertem Unterscheidungsvermögen und beharrlichem Pragmatismus Einhalt in unserem Leben – und kommen ins kindlich freudvolle, spielerische Handeln. 

Wovor will uns irgendwer denn überhaupt ablenken?

ICH BIN…

Die philosophische Frage «Wer bin ich?» ist der Beginn der Reise zu sich selbst. Sie ist eng gekoppelt an die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens. Wollen wir ihr auf den Grund gehen, bedingt das, dass wir sie nicht unterdrücken und ihr immer und immer wieder erlauben, in uns aufzusteigen, ihr akribisch nachzugehen und niemals müde werden, uns ihr zu widmen. Die kindliche, freudvolle Neugier in Verbindung mit dem geduldigen Streben nach Erkenntnis ist die Initialzündung und der Navigator auf dieser Reise. Bedenke, dass Scheitern nicht möglich ist und der Weg dahin nur geprägt sein kann von tieferem Erkennen und das sich ständig erweiternde Bewusstwerden über das eigene Sein. Die einzige Voraussetzung ist, dass wir uns den Raum schaffen, dieser Frage nachzugehen. Genau da – am Anfang – happert es das erste Mal, da wir doch noch dies und jenes zu erledigen haben und wir derart eingespannt sind in unserem Leben, dass es gar nicht möglich scheint, uns selbst näherzukommen. Berechtigterweise kann die Frage auftauchen: Wer profitiert denn eigentlich davon, dass der Mensch pausenlos auf Trab gehalten wird und sich der Frage nach dem eigenen Sein, aus Zeit- und Energiemangel, nicht widmen kann oder will? Du profitierst davon ganz sicher nicht – im Gegenteil. Durch mangelndes Interesse und Fürsorge für die wahre Natur des eigenen Seins, entfernt sich der Mensch nach und nach immer mehr von sich selbst und ist dadurch anfällig dafür, Objekt anderer und durch andere gelebt zu werden. Die lange Liste der Ausreden, weshalb wir es nicht tun, dürfen wir getrost an den Nagel hängen und nun ins freudvolle, spielerische Handeln kommen – niemand anderes als wir selbst, wird, kann oder soll das für uns erledigen.

Ist die klare, innere Absicht, der nicht zum Schweigen bringende innere Ruf, der Wunsch nach mehr Klarheit und Sinn stärker und zugleich die treibend Kraft, trotz aller inneren und äusseren Widerstände, es trotzdem zu tun? Dann steh genau jetzt auf und komme in Bewegung…

Die wundervoll beschriebene Weisheit von Hermann Hesse, «Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne» beinhaltet so viel Wahrheit und Klarheit. Ganz bestimmt findest Du in Deinem Leben einige Erfahrungen, die diesen Zauber zu Beginn (oder auch fortbestehend) in sich trugen. Dieser Zauber kann interpretiert werden als das Empfinden, das geprägt ist von kindlicher, grenzenloser Freude, von dem Gefühl des `Genau so ist es richtig`, in den Augenblicken der vollkommenen Harmonie, in denen wir vollkommen im lebendigen Fluss sind. Dieses Gewahrsein ist die treibende Kraft in uns, die uns den Weg weist. Wenn wir in Zweifel verfallen über ein Vorhaben, lohnt es sich, sich daran zu erinnern, wie die Geschichte begonnen hat… Welche Empfindungen waren damals vorhanden, als wir zum allerersten Mal mit diesem Vorhaben oder diesem Menschen in Berührung gekommen sind? Haben wir damals Freude gespürt, hat die Neugierde uns gepackt oder hat eine leise Stimme in uns, schon zu Beginn, gewarnt?

Wir alle sind mit einer grenzenlosen Weisheit ausgestattet. Der springende Punkt ist lediglich, ob wir bereit sind, auf sie zu hören und fähig sind, dem besserwisserischen Verstand Einhalt zu gebieten. Jeder hat vermutlich mehrfach erlebt, dass folgender Gedanken aufgestiegen ist: ich habe es von Anfang an gewusst… Und warum haben wir nicht darauf gehört? Was genau hat uns daran gehindert auf die leise aber deutliche Stimme in uns zu hören?

Die Frage `wer bin ich?` wird Dir niemand anderes als Du selbst, Dir beantworten können. Geh raus an einen beschützten Ort in der Natur und lass sie in Dir aufsteigen, lausche und folge der Freude.

Auszug aus dem Buch (in der kreativen Entstehungsphase…) Vergebung ist die Mutter des Glücks.

Corinne Faenzi

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